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Quartier Rosenstein




Platz

Park

Block

Das städtebauliche Konzept basiert einerseits auf den für Stuttgart typischen Blockrand wie in den beliebten Stuttgarter Vierteln im Westen und Süden, z.B. Heusteigviertel, andererseits durch einen maximalen fraktalen Bezug in den Park mit sich öffnenden Blocks.
Im nördlichen Bereich mit den öffentlichen Nutzungen Campus und experimentelles Wohnen und Arbeiten wird die Struktur offener und geht in den Park über.
Rosensteinpark und Untere Anlagen bleiben für sich bestehende autarke Parkabschnitte und werden durch die neue orthogonale Bebauung noch stärker differenziert ausgeprägt. Das Neue Wohnquartier bildet den Rand für das parallele grüne Fenster „Untere Anlagen“ begrenzt durch die gegenüberliegende Bebauung Neckarstraße im Osten als Antwort.
Es entstehen zwei „Quartiersseelen“, die in den verschiedenen Wohnformen und Ansichten unterstrichen werden: Eine urbane geschlossene Außensicht zu den Quartiersstraßen, und eine offenere Struktur im Innern in den Block. Vielfältige Wohnformen unter Beteiligung und Realisierung vieler unterschiedlicher Gruppen sind möglich unter einem großen Ganzen.
Der nördliche Übergang entlang der Bahnlinie ist mit Dienstleistung und Handwerk belegt, die Obergeschosse mit Wohnnutzungen.
Die Bebauungen bleiben an dem vorhandenen Höhenversprung zurück. Eine terrassierte Grünanlage ist der Ort für Eventsport und Afterwork und führt über Rampen in den südöstlich angrenzenden Park.

INTEGRATION IN DIE UMGEBENDEN STRUKTUREN
Sichtachsen und Körnung der Umgebung werden aufgenommen. Kleinteilige Parzellierungen wie in der umgebenden Bebauung sind möglich.
Die Ost-West Sichtachsen Stresemannstraße und Mittnachtstraße bilden die neue mobile Verknüpfung.

BAUSTEINE DES MOBILITÄTSKONZEPTES
Urbane, attraktive Umsteigestationen von S-Bahn und Bus zu den 7 Mobilitätspunkten mit Fahrrad und Car Sharing Stationen bilden den Grundbaustein für den Verkehr der Zukunft. Dezentrale Tiefgaragen für den Individualverkehr unter den öffentlichen Campus-Einrichtungen werden ebenso vorgesehen.

QUARTIERSBILDUNG
Das Wettbewerbsgelände gliedert sich in mehrere Abschnitte:
1. Hinter dem Bahnhof hoch verdichtet, jedoch mit innenliegenden urbanen Plätzen für eine hohe Aufenthaltsqualität.
2. das neue Viertel am Park ideal für Wohnen und Arbeiten aller Generationen, zwischen einem urbanen Platz im Westen (S-Bahn) und einem urbanen Platz im Osten (Lokschuppen).
3. Sonderflächen für Kultur entstehen als Ausgleich nördlich von den Wagenhallen. Wir schlagen eine lineare Struktur vor, die unterschiedlich mit Nutzungen besetzt werden kann und an abgestellte Wagons auf Gleisen erinnert.
Wohnen und Arbeiten am Park
Die städtebauliche Ausprägung entwickelt sich linear, ein Teppich, der mit unterschiedlichen Funktionen besetzt werden kann, eine robuste Struktur mit modularen hybriden Bausteinen, die mit einfachen Mitteln zu füllen sind, sowohl für aktuelle wie auch noch nicht vorhersehbare funktionale Anforderungen offen.
Wohnen und Arbeiten an den Wagenhallen
Blocks in der Körnung angelehnt an die Umgebung mit einem zentralen Quartiersplatz bilden die Adresse für Handwerk, Servicebetriebe, Urban Manufacturing, Unternehmenscluster aus der
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Kreativwirtschaft und dem F&E- Bereich (Gewerbehöfe, Kreativarea-le, Co-Working Spaces), dezentrale (stadtverträgliche) Produktionsstätten, spezielle Formen von Bildungseinrichtungen und Einrichtungen der Last-Mile-Logistik der Warendistribution sowie Wohnen.
Wohnen und Arbeiten am Bahnhof
Hier entsteht das dichteste und urbanste Viertel mit einem Geflecht aus Blockstrukturen und Hochpunkten, verwoben mit einer innenliegenden fußläufigen Erschließung mit Aufweitungen für untergeordnete Plätze. Die neue Konzerthalle und das Lindenmuseum erhöhen die Attraktivität für das Viertel hinter dem Bahnhof.
Im Süden zum Park hin schließt der „Eventbalkon“ an. Ein öffentlicher Ort für vielfältige Nutzungen mit Blick in den Park und auf den freigestellten Bahnhofsturm. Übergänge über Rampen und Treppen führen in den Park und in Verlängerung in die Parkerweiterung für Trendsportarten.

NUTZUNGSMISCHUNG
In den linearen Haupterschließungsstraßen sind in den Sockelgeschossen als Unterleger Dienstleistungen und Büros vorgesehen. In den Höfen sind ebenso im EG kleinere Betriebe denkbar. In den Obergeschossen ist Wohnen für alle Generationen.

PLÄTZE
Die neuen Aufgänge der S-Bahn spannen einen zentralen Platz auf, ähnlich dem Marienplatz und bilden Anlaufstelle und Tor für das urbane Leben. Sie leiten in die Haupterschließungsachsen der neuen Struktur direkt über.
Am ehemaligen Lokschuppen bewusst verdreht und freigestellt entwickelt sich ein Ort und Platz zum Einkaufen und für Vereine. Untergeordnete Quartiersplätze ergänzen die Bebauungen.

ZENTREN FÜR BILDUNG
Die Zentren für die Bildung werden gleichmäßig verteilt an der Peripherie der Wohnstrukturen angeordnet. Die 3 Grundschulen bilden Endpunkte der Wohnbebauungen und sind in einem Umkreis von je 300m fußläufig erreichbar.

UMGANG MIT DEN BESTANDSBAUWERKEN
Der „Lokschuppen“ wird als Markthalle, ähnlich der Bauernmarkthalle, und Vereinszentrum umgenutzt und erhält einen vorgelagerten Platz.
Das „Überwerfungsbauwerk“ bildet mit dem vorgelagerten „Balkon“ eine Plattform für Events.
Das Kulturdenkmal "Sachgesamtheit Stuttgarter Hauptbahnhof" bleibt an der linearen, städtebaulichen Struktur ablesbar. Ebenso werden die Fachwerkbrücken über den Nordbahnhof und die Eisenbahn- brücke über die Goppeltstraße erhalten.

FREIRAUM UND GRÜNKONZEPT
Die neue Baustruktur hinter dem Bahnhof springt um ca. 15m längs des Parks zurück und stellt die Sichtachse des besonderen Wahrzeichens Bahnhofturm frei. Die Fußgänger- und Radverbindung erhöht gelegen mit Abgängen in den Park ist die besondere Terrasse und Verbindung Ost – West.
Die naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen werden freigehalten.
Freizeitflächen lagern sich an den Rändern an und gehen in den Park über. Alleen und Baumgruppen begleiten die Straßenräume. Die innere Begrünung der Blocks wird für private Nutzungen freigehalten.

ÖKOLOGISCHES KONZEPT
Kurze Wege mit attraktiven Umsteigemöglichkeiten erhöhen die Akzeptanz für alternative Mobilitäts- bausteine. Öffentliche und private Freiräume sind zoniert. Differenzierte Begrünungen öffentlich und privat bilden ein ökologisches Stadtklima.
Blockstrukturen bieten geringe Hüllflächen mit geringem Energieverbrauch. Kurze Wege und enge Verknüpfungen sorgen für sparsamen Umgang mit Bewegungsenergie.
Erneuerbare Energien stehen für ressourcensparenden Umgang. Retentionsflächen mit Dachbegrünung helfen Regenrückhaltebecken gering zu halten. Die verlängerten Sichtachsen der Baustrukturen bewirken Frischluftschneisen. Passivstandard und Niedrigbauweise spart Energie.