Selbstbewusst steht der Neubau parallel zur Randbebauung des Ernst-Reuter-Platzes und verbindet die städtebaulichen und freiräumlichen Gegebenheiten des Ortes ideal mit den Anforderungen an ein Identifikation stiftendes und signifikantes „Stadtteil-Haus“. Es fungiert als Dreh- und Angelpunkt für die Bewohner von Giebel und noch darüber hinaus.
Ein generationenübergreifender Ort der Kommunikation:
Die Idee besteht aus zwei „Klammern“, stellvertretend jeweils für das Kinder- und Jugendhaus und die Kindertageseinrichtung, die ineinandergreifen. In der Mitte pulsiert das Herz: der Marktplatz, als Raum für Austausch von Bevölkerungsgruppen und unkomplizierten Kontaktmöglichkeiten. Stadtteilorientierte Räumlichkeiten, der Mehrzweck- und Seminarraum, bilden sich in der Höhe um einen zusätzlichen Meter ab und betonen die Ecke des Gebäudes.
Das neue Haus bildet neue Raumbezüge: Es öffnet sich mit dem Haupteingang über einen großzügigen Vorplatz zur Mittenfeldstraße hin. Er dient zugleich als Verteiler für die ankommenden Kinder der Kita und als Aufenthaltsfläche im lichten Schatten des solitären Baumbestandes mit Außenbestuhlung des Cafés. Das Café orientiert sich nicht nur nach außen, sondern auch nach Innen zum „Marktplatz“.
Der zusätzliche Zugang und die Freiflächen des Jugendhauses zeigen nach Westen zum bestehenden Bolzplatz hin. Rückzugsbereiche für die Jugend mit Außenflächen und Grillstelle schließen sich im Norden eine Ebene tiefer an das Gebäude an.
Die Freiflächen der Kita sind nach Süden und Osten des Grundstücks angeordnet mit aktiven Spiel- und Bewegungsflächen. Die Freispielflächen sind von den Gruppenräumen aus direkt erreichbar. Nach Osten hin schließt eine Terrasse mit offener Spielwiese und naturnaher Gestaltung in den Randbereichen an.
Stellplätze und Fahrrad – Abstellmöglichkeiten gibt es auf der Nord- und Südseite des Grundstücks.
Insgesamt sind ca. 1050 qm Außenflächen (ohne Bolzplatz gerechnet) vorhanden.
Innen bietet das Haus über die funktionale Anordnung der Räume hinaus verschiedene Synergien. Für die einzelnen Nutzergruppen bedeutet dies, die Möglichkeit der individuellen Entfaltung in der Freizeit und zugleich das gemeinschaftliche Zusammenkommen. In den gemeinsam genutzten Werkstätten und stadtteilorientierten Räumen können vielfältige Programme angeboten werden, die Kinder und Jugendliche ansprechen und animieren. Das Haus ist in allen Teilen barrierefrei geplant. Alle Bereiche sind getrennt voneinander nutzbar.
Die Fassade setzt sich aus vorbehandelten wetterresistenten farbigen Holzlamellen zusammen. 3 verschiedene Breiten in 3 verschiedenen Farben bilden ein lebendiges Spiel verschiedener Rottöne in 2 Helligkeitsschattierungen, die die Schichten der gegliederten Fassade herausarbeiten.
Projektteam
Michael Maier, Kalliopi Gkeka, Stefan Kamm
Bauherrin
Jugendhaus gGmbH Stuttgart
Leistungsphasen
1-9
Wettbewerb
1.Preis 2013
Auszeichnungen
Tag der Architektur
Veröffentlichungen
Cube Stuttgart
Fotos
© Christian Richters Berlin