Mehr als gute Ernährung und pädagogische Betreuung

Die Gemeinschaftsschule Deizisau versteht sich als inklusive Schule. Die Belange der Inklusion sollen sowohl in allen Räumlichkeiten bedacht werden. 
Mit der Durchführung der Mehrfachbeauftragung verspricht sich die Gemein- de gestalterisch anspruchsvolle, funktionale wie auch realisierbare ökonomi- sche Lösungen, die als Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen dienen sollen. Die Freiflächen um das Gebäude sollen ein den neuen Nutzungen angemessenes Vorfeld schaffen und gleichfalls auch erweiterter Kommunikationsraum für die Schüler und Lehrer der Gesamtschule sein.

Die Schwierigkeit war den engen Kostenrahmen einzuhalten. Wir haben das gelöst über mehrere Optimierungsstufen des gewonnenen Entwurfs: Schöne aber nicht unbedingt notwendige Details wurden gestrichen, das Gebäude wurde um ca. 15% verkleinert. Der Ausbau wurde auf das allernötigste beschränkt (z.B keine Einbauschränke und Garderoben).

Der längliche, schmale, 2-geschossige Baukörper begrenzt ganz selbstverständlich den Pausenhof zur Straße.

Dies bringt verschiedene Vorteile: die Lärmimmissionen werden von der westlichen Wohnbebauung abgehalten und der Schulhof wird so breit formuliert, wie nur möglich. Es entsteht ein breites Band als Schulhof, das ganz verschieden zoniert und bespielt werden kann und zum Dreh- und Angelpunkt und Kommunikationsort für die Schüler und schulischer Nutzungen wird.

Mit dem gewählten Flachdach lehnt sich die Dachform der Mensa an die „neuere“ Gemeinschaftsschule an und lässt dem ortsbildprägendem Altbau der Grundschule seine Sonderstellung. Mit einem Flachdachbau bleibt außerdem eine optimale Besonnung des Schulhofes weiterhin bestehen.

Die Lärmintensiveren Nutzung wie die Mensa und Außen-Terrasse sind nach innen zum Pausenhof hin zugewandt. Die Wohnbebauung ist durch das neue begrenzende Haus vor Lärm geschützt.

Die neue Mensa stellt eine unverkennbare neue Adresse im engen Einklang mit der Umgebung dar. Im Erdgeschoss die Mensa, im Obergeschoss Betreuungsräume der Ganztagesschule.

Außen prägt das Erscheinungsbild die farbig imprägnierten Lärchenholzschalung, die einerseits sehr wartungsarm ist, anderseits den ländichen Charakter der Umgebung wiederspiegelt.

Für die Fenster fiel die Entscheidung auf eine Holz Aluminium Konstruktion, die außen sehr gut vor Wetter schützt, innen das warme Holz Lärche zur Geltung kommen lässt.

Der Innenausbau für Fenster und Türen in Lärche nimmt die Farbigkeit und Materialität der Fassade auf und ist die warme Komponente im Kontrast  zu den Sichtbeton Wänden, die robust genug sind für den täglichen Betrieb.

Die Mensa und die Gruppenräume sind getrennt voneinander erschlossen und können unabhängig voneinander benutzt werden. Gleichzeitig stehen sie im engem Zusammenhang mit kurzen Wegen.

Das Gebäude folgt einem puristischen Konzept. Es gibt nur sehr wenige Einbauten. Um die Mensa so hoch wie möglich erscheine zu lassen wurde ein Teil der Decke sichtbar gelassen und mit Schall – Absorptions Lamellen versehen.

Alle Lichtelemente wurden in die Decken integriert, nur die Mensa erhielt Pendelleuchten die jedoch bündig mit den Akustikelemente abschließen. Lediglich die Küche und Mensa und Sanitär Bereiche erhielten eine mechanische Lüftung.

Alle Gewerke wurden öffentlich ausgeschrieben. Das war eine besondere Herausforderung in Koordination und Qualitätssicherung.

Das Gebäude wurde von Anfang an durch beteiligte Fachingenieure in der Planung unterstützt.
(Tragwerk, Haustechnik, Eletroplanung, Bauphysik und Energie, vorbeugender Brandschutz, Küchenplanung, Geologie, Vermessung,).
Simulationen für den sommerlichen Wärmeschutz dienten dafür, dass keine Überraschungen auftraten. Entsprechende Sonnenschutzgläser wurden eingebaut. Massiven Wände und teilweise Decken können Wärme aufnehmen bzw. Kühle abgeben.

Das Gebäude wird durch die Schüler der Ganztagesschule ab Mittag genutzt. Ca. 200 Essen werden ausgegeben und nachmittags von ca. 40 Schülern besucht.

Projektteam

Benjamin Feller, Kalliopi Gkeka, Stefan Kamm

Bauherrin

Gemeinde Deizisau

Leistungsphasen

1-9

Wettbewerb

1.Preis

Veröffentlichungen

Cube 08-2017
Esslinger Kreiszeitung 09-2016

Fotos

© Kamm Architekten

Fotogalerie